Nebenwirkungen von Lachgas

Gibt es Nebenwirkungen bei der Verwendung von Lachgas?

Ja, obwohl Lachgas  im Allgemeinen als sicher und gut verträglich gilt, gibt es einige Nebenwirkungen, die bei der Verwendung auftreten können. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel mild und vorübergehend, können aber je nach Patient und Anwendung variieren.

Häufige Nebenwirkungen von Lachgas

 

Übelkeit und Erbrechen:Eine der häufigsten Nebenwirkungen von Lachgas ist Übelkeit, die bei einigen Patienten nach der Sedierung auftreten kann. In selteneren Fällen kann es auch zu Erbrechen kommen, insbesondere wenn das Lachgas in höheren Konzentrationen oder über längere Zeiträume verabreicht wird.

Schwindel: Manche Patienten berichten über ein Gefühl von Schwindel oder Benommenheit während oder nach der Lachgasverabreichung. Diese Symptome klingen in der Regel schnell ab, sobald die Lachgaszufuhr beendet wird und der Patient reinen Sauerstoff atmet.

Kopfschmerzen: Nach der Lachgasverabreichung können bei einigen Patienten Kopfschmerzen auftreten. Diese sind in der Regel mild und vorübergehend, können aber unangenehm sein. Oft lassen sich diese durch eine angemessene Sauerstoffzufuhr nach der Sedierung minimieren.

Gefühl der Desorientierung oder Euphorie: Lachgas kann zu einem Gefühl der Desorientierung oder Euphorie führen, das bei manchen Patienten als unangenehm empfunden wird. Während diese Empfindungen normalerweise harmlos und vorübergehend sind, können sie für einige Patienten beunruhigend sein.

Ersticken und Sauerstoffmangel (selten): In sehr seltenen Fällen und insbesondere bei unsachgemäßer Anwendung kann es zu einer Hypoxie (Sauerstoffmangel) kommen, wenn das Lachgas in zu hoher Konzentration und ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr verabreicht wird. Dies erfordert eine sofortige Anpassung der Sauerstoffzufuhr.

Seltene, aber ernstere Nebenwirkungen

 

Vitamin-B12-Mangel: Bei häufiger oder langfristiger Anwendung von Lachgas kann es zu einem Vitamin-B12-Mangel kommen. Lachgas inaktiviert Vitamin B12, das für die Bildung von roten Blutkörperchen und die Aufrechterhaltung der neurologischen Funktion wichtig ist. Ein schwerwiegender Mangel kann neurologische Probleme verursachen und sollte daher bei Patienten mit bestehendem B12-Mangel oder Risiko für einen Mangel vermieden werden.

Luftembolien: Obwohl extrem selten, kann Lachgas theoretisch das Risiko einer Luftembolie erhöhen, insbesondere bei bestimmten chirurgischen Eingriffen oder Verletzungen, bei denen Luft in den Blutkreislauf gelangen könnte.

Neurotoxizität bei Langzeitgebrauch: Langfristige oder wiederholte Exposition gegenüber Lachgas kann das Risiko von neurotoxischen Effekten erhöhen, wie periphere Neuropathie (Nervenschäden), Gedächtnisverlust oder kognitive Beeinträchtigungen. Dies ist besonders relevant für chronische Anwender oder bei missbräuchlicher Verwendung.

Erhöhtes Risiko bei bestimmten Erkrankungen:

Lachgas sollte bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen wie schwerem COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Pneumothorax (Luft im Brustkorb), Darmverschluss oder anderen Zuständen, bei denen Gasansammlungen problematisch sein könnten, mit Vorsicht eingesetzt werden. Lachgas kann sich in gasgefüllten Hohlräumen ausdehnen und Komplikationen verursachen.

Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen

 

Schwangerschaft: Obwohl Lachgas in der Geburtshilfe zur Schmerzlinderung eingesetzt wird, sollte es in den frühen Stadien der Schwangerschaft mit Vorsicht verwendet werden, da es in seltenen Fällen zu Fehlbildungen führen könnte.

Psychiatrische Erkrankungen: Patienten mit schweren psychiatrischen Erkrankungen oder Psychosen sollten Lachgas nur unter strenger Aufsicht erhalten, da es gelegentlich zu einer Verschlechterung psychotischer Symptome führen kann.

Erkrankungen des zentralen Nervensystems: Bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen oder einem Risiko für neurologische Schäden sollte die Anwendung von Lachgas gut abgewogen werden, insbesondere bei wiederholter Exposition.

Zusammenfassung

Lachgas ist eine weit verbreitete und sichere Sedierungsmethode, die jedoch, wie jedes Medikament, mit einigen potenziellen Nebenwirkungen verbunden ist. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen, die in der Regel mild und vorübergehend sind.

Ernstere Nebenwirkungen sind selten, aber sie erfordern eine sorgfältige Abwägung und Überwachung, insbesondere bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen oder Risikofaktoren.

Ein ausführliche Anamese durch den Behandler sollte unter allen Umständen gegeben sein. Eine sachgemäße Anwendung und Überwachung können jedoch die meisten dieser Risiken minimieren und die Sicherheit der Lachgasverwendung gewährleisten.

Quellen und Literatur

  1. Clark, M. S., & Brunick, A. L. “Handbook of Nitrous Oxide and Oxygen Sedation.” 4th Edition, 2014.
  2. Goodman & Gilman’s The Pharmacological Basis of Therapeutics. 13th Edition, 2017.
  3. Miller, R. D. “Miller’s Anesthesia.” 8th Edition, 2015.

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